Werkstoffprüfung
Eine Werkstoffprüfung dient der Ermittlung von Werkstoffkenngrößen anhand normierter Werkstoffproben unter mechanischer und teilweise gleichzeitig thermischer Beanspruchungen.
Zu den gängigsten zerstörenden Prüfverfahren gehören mechanische Prüfverfahren wie Zugversuch (Streckgrenze, Zugfestigkeit, E-Modul…), Druckversuch, Biegeversuch, Scherversuch, Zeitstandversuch, Dauerschwingversuch, Umlaufbiegeversuch aber auch z.B. für Polymerwerkstoffe thermomechanische Analysen wie DSC, DMA, TGA, TMA.
Metallographische Untersuchungen geben darüber hinaus noch weiteren Aufschluss über das Gefüge und somit das Verhalten eines Werkstoffes.
Darüber hinaus bieten wir auch bedingt zerstörungsfreie Prüfungen (z.B. Härteprüfungen, Farbeindringprüfungen, Computertomographische Untersuchungen) an. Auch Prüfungen mit applizierten DMS (Dehnmessstreifen) werden in unserem Prüftechnikum regelmässig durchgeführt.
Prüfungen zur Abschätzung von Betriebslasten und der resultierenden Lebensdauer von Produkten können anhand von Bauteilprüfungen durchgeführt werden, Ermüdungsprüfungen für Wöhlerkurven anhand von normieren Werkstoffproben. Umwelteinflüsse werden durch unterschiedliche Umweltsimulationen (Klima, Korrosion, UV…..) untersucht.
MATERIALSICHERHEIT DURCH WERKSTOFFPRÜFUNGEN
Für technisch sichere Produkte sind zuverlässige Kennwerte essentiell. Deshalb sind zahlreiche Werkstoffprüfungen unseres Werkstoffprüflabors nach ISO/IEC 17025 Typ C akkreditiert.
Unser Anspruch ist es auch eine kompetente Beratung zu den geeigneten Prüfmethoden zu bieten. Dies kann für Entwicklungen sehr viel Zeit und Geld sparen, um präzise die Anforderungen zu erfüllen.
Das Gleiche gilt für die Interpretation von Resultaten. Wir lassen niemanden mit den Messwerten allein, sondern interpretieren und bewerten die Kenndaten und Analysen der Mikrostruktur für die richtigen Entscheidungen!
Eine breite Palette an Prüfmethoden und Analysen steht unter einem Dach zur Verfügung. Damit ist sichergestellt, dass z.B. der Prüfingenieur die Bauteile realitätsnah prüft, zusammen mit dem Werkstoffwissenschaftler und Schadensanalytiker einen präzisen Befund über den Zustand dieser Bauteile ermittelt und effizient Entwicklungsaufträge bearbeitet.
Um die Realität gut abzubilden bedarf es sehr oft der Entwicklung von Sonderprüfungen. Diese können wir mit Erfahrung definieren und aufbauen und für besonderen Anforderungen auch akkreditiert nach ISO/IEC 17025 Typ C durchführen.
WERKSTOFFPRÜFUNG UND -ANALYTIK IN EINER EINZIGARTIGEN BANDBREITE
Unsere erfahrenen Ingenieure, Materialwissenschaftler, Experten in der Metallkunde, Materialographen, Techniker und unsere Chemiker in der Element-, Polymer- und Oberflächenanalytik stellen eine sehr grosse Bandbreite der Werkstoffprüfungen resp. -analytik sicher: mechanisch, physikalisch, chemisch und mikrostrukturell
- Mechanische Werkstoffprüfung: Zugfestigkeit, Streckgrenze, E-Modul, Duktilitätswerte, Verfestigungsexponenten und senkrechte Anisotropie an Blechen, Biegefestigkeit, Druckversuche, Warmzugversuche, Zeitstandversuche, Relaxationsversuche, dynamische Prüfungen (LCF, HCF, Umlaufbiegeprüfung), Sonderprüfungen
- Metallographische bzw. materialographische Untersuchungen: Metallographische Schliffpräparation an Bauteilen, Halbzeugen oder Rohmaterialien, Untersuchung der Gefügestruktur, Zielpräparationen
- Qualitätssicherungsanalysen: z.B. Korngrössenermittlung, Legierungszusammensetzung
- Chemische Analysen: Legierungszusammensetzung (Funken-OES, XRF), Spurenelemente (Nasschemie, ICP-MS, ICP-OES, AAS), Polymerchemie (FTIR)
- Physikalische Analysen: Thermische Analysen, Ausdehnungskoeffizienten, Korrosionsverhalten, etc.
- Polymeranalytik: Polymerchemie (FTIR), Thermische Analysen (DSC, TMA, DMA, Schmelzpunkte, OIT, OOT, Kristallinität, TGA), rheologische Analysen, Brennwertbestimmung
BEISPIELE, WAS MAN AUS WERKSTOFFPRÜFUNGEN FÜR DAS LEBENSDAUERVERHALTEN ABLESEN KANN
- Metallographische bzw. materialographische Untersuchungen zeigen Seigerungen, Risse (z.B. Härterisse), Randschichten (z.B. Nht, Aufkohlung), Wärmeeinflusszonen bei Schweissnähten, Kaltverformung, Korrosionsart bzw. Korrosionsverlauf (z.B. Flüssigmetallversprödung, Spongiose, Entzinkung), welche sich negativ auf die Lebensdauer eines Bauteils auswirken können.
- Optimierung von Wärmebehandlungen aus einer Kombination von Gefügeanalysen und mechanischen Prüfungen
- Qualitätssicherungsanalysen an Halbzeugen (z.B. Korngrössenermittlung, Legierungszusammensetzung, Härteprüfung) ermöglichen die Absicherung einer gleichbleibenden Qualität der Ausgangsprodukte